Die Revision der Kranverordnung 2023: Ein Meilenstein für die Arbeitssicherheit

Die Revision der Verordnung über die sichere Verwendung von Kranen (Kranverordnung), die am 1.
September 2023 in Kraft trat, bringt tiefgreifende Veränderungen mit sich. Marcel Sethe, Product &
Solution Manager bei der Lifetec AG, nimmt uns mit auf eine Reise durch die Auswirkungen und
Schwerpunkte dieser bedeutenden Neuregelung.

Marcel, welche Bedeutung hat die Revision der Kranverordnung vom 01.09.2023?

Die Kranverordnung und die darauf basierenden EKAS-Richtlinien 6510 und 6511 spielen eine
entscheidende Rolle bei der Ausbildung und Überprüfung von Kranführern sowie technischen
Einrichtungen. Die Revision, die auf den Empfehlungen der EKAS basiert, hatte das Ziel, den aktuellen
Standards in Technik und Sicherheit gerecht zu werden.

Was ist eine der einschneidendsten Massnahmen zur Sicherheitsverbesserung durch die revidierte
Verordnung?

Die markantesten Änderungen betreffen die Ausbildung und die Regelung der Alleinarbeit. Neu
genügt es nicht mehr, die Arbeitnehmer lediglich anzuleiten, wie sie Lasten anschlagen oder einen
Kran bedienen. Stattdessen müssen sie spezifisch für diese Tätigkeiten ausgebildet werden. Diese
Anpassung erfolgte aufgrund der Einstufung dieser Arbeiten als „Arbeiten mit besonderen
Gefahren“. Damit reagierte man auf alarmierende Unfallstatistiken, die jährlich rund 1200
Berufsunfälle mit Kranen, darunter 26 schwere Verletzungen mit Invalidenrenten und 5 Todesfälle,
dokumentieren. Bei Alleinarbeiten mit Kranen, so schreibt es die Verordnung über die
Unfallverhütung vor, müssen die Arbeitnehmer vom Arbeitgeber technisch oder organisatorisch
überwacht werden.

Welche Massnahmen können ergriffen werden, um dieser Vorschrift bezüglich Alleinarbeit gerecht
zu werden?

Es gibt verschiedene Optionen, wobei die einfachste und nachhaltigste darin besteht, nicht allein zu
arbeiten. Allerdings bedeutet dies einen erheblichen Einsatz von Betriebsmitteln und Personal, was
oft wirtschaftlich kaum zu rechtfertigen ist. Eine effektivere Lösung bietet der Einsatz von Personen-
Notsignalanlagen (PNA) wie Totmanngeräten oder entsprechenden Apps, die im Notfall ein Notsignal
senden und Hilfe alarmieren können.

Apps scheinen eine einfache Lösung zu sein. Was gilt es dabei zu beachten?

Apps sind möglicherweise einfach umzusetzen, haben jedoch ihre Nachteile. In vielen Fällen ist die
Zustimmung des Benutzers erforderlich, um auf sein Smartphone zugreifen zu können. Der Akku wird
stark beansprucht, was dazu führt, dass die Geräte kaum einen Tag autonom betrieben werden
können. Zudem sind herkömmliche Handys nicht darauf ausgelegt, Stürze oder ähnliches
standzuhalten. Das birgt nach einem Sturz oder Aufprall das Risiko, dass der Alarm nicht übermittelt
werden kann.

Und wie sieht es mit Totmanngeräten aus?

Es gibt eine Vielzahl von PNA-Geräten, die verschiedene Kundenanforderungen erfüllen. Ein Gerät,
das breite Anforderungen abdeckt, ist beispielsweise das TWIG One des finnischen Herstellers TWIG,
eines der am weitesten verbreiteten Geräte in Europa. Das PNA-Gerät TWIG One besticht nicht nur
durch seine Widerstandsfähigkeit, sondern vereint auch Schlichtheit, Einfachheit, Funktionalität und
Sicherheit in einem Gerät. Erfolg liegt jedoch nicht nur im Gerät, sondern auch in der Gesamtlösung
inklusive entsprechender Dienstleistungen. Bei Lifetec haben wir dieses Prinzip bereits vor Jahren in
unseren Erste-Hilfe-Lösungen LIFETEC ONE umgesetzt. Für die Alleinarbeit haben wir nun basierend
auf TWIG eine intelligente Gesamtlösung entwickelt. Wir überlassen die Rettungskette einem
medizinisch ausgebildeten Alarmdispatcher, was eine zielgerichtete Hilfeleistung sicherstellt. Ein
wichtiger Aspekt ist das Full-Service-Prinzip. Wir stellen den Kunden ins Zentrum und betreuen ihn
von der Konzeptentwicklung über die Implementierung und Schulung bis hin zur permanenten
Geräteüberwachung und -wartung.

Wie wirkt sich eine solche Lösung auf den Betrieb aus?

Alleinarbeiterlösungen können Unfälle nicht verhindern, dafür sind Präventionsmassnahmen wie
Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzkonzepte mit entsprechenden Schulungen notwendig.
Alleinarbeiterlösungen bieten jedoch den Mitarbeitenden die Gewissheit, im Bedarfsfall schnell und
effektiv Hilfe zu erhalten. Die Lifetec AG hebt sich durch ihre Fullservice-Lösung hervor, bei der der
Kunde im Mittelpunkt steht und eine ganzheitliche Betreuung erfährt. Mitarbeitende fühlen sich
wertgeschätzt und können ihre Aufgaben entspannter ausführen, begleitet von einem zuverlässigen
Sicherheitspartner.

Referenzen
https://www.fedlex.admin.ch/eli/oc/2023/343/de
https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/kuv-aufsicht/unfallversicherung/kranv-
revision-erlaeuternder-bericht.pdf.download.pdf/kranv-revision-erlaeuternder-bericht.pdf

https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1983/1968_1968_1968/de#art_8

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